Physikalische Eigenschaften

CH3Cl, C2H5Cl und CH3Br sind bei normaler Temperatur Gase. Die meisten Halogenalkane sind flüssig, einige auch fest, z. B. Jodoform oder Hexachlorethan. Ihr Geruch ist süßlich und durchdringend.

Siedepunkte: Bei gleicher C-Zahl steigt der Siedepunkt in der Reihe der Substituenten vom Chlor zum Jod stark an. Ein Anstieg tritt auch ein, wenn mehrere gleiche Substituenten gebunden werden, z. B. vom CH3Cl zum CCl4. Bei Isomeren, d. h. bei gleicher C-Zahl und Art und Zahl der Halogene im Molekül, aber unterschiedlichem Molekülbau, haben die Verbindungen mit der größeren Unsymmetrie im Molekülbau, die niedrigsten Siedepunkte (und die niedrigsten Dichten). Gegenüber den Alkanen gleicher C-Zahl haben die Halogenalkane merklich höhere Siedepunkte.

Der Eintritt von Halogen in Alkane erhöht auch die Dichte; in der Reihe der Halogenalkane haben naturgemäß die Verbindungen mit Jod als Substituenten die größten Dichten.

Name Formel Molekulargewicht Smp. [°C] Sdp. [°C] Dichte [g/ml] bei 20°C
Methylchlorid CH3Cl 50,49 -97 -24 gasförmig
Ethylchlorid C2H5Cl 64,52 -143 13 gasförmig
n-Propylchlorid C3H7Cl 78,54 -123 46 0,891
i-Propylchlorid C3H7Cl 78,54 -117 36 0,860
Methylenchlorid CH2Cl2 84,93 -96 41 1,336
Chloroform CHCl3 119,38 -64 61 1,482
Tetrachlorkohlenstoff CCl4 153,82 -23 77 1,592
1,1-Dichlor-ethan C2H4Cl2 98,96 -97 57 1,175
1,2-Dichlor-ethan C2H4Cl2 98,96 -35 84 1,253
1,1,1-Trichlor-ethan C2H3Cl3 133,41 -33 74 1,349
1,1,2-Trichlor-ethan C2H3Cl3 133,41 -36 114 1,443
Methylbromid CH3Br 94,94 -93 5 1,732
Ethylbromid C2H5Br 108,97 -119 38 1,430
Methyljodid CH3J 141,94 -64 43 2,279
Ethyljodid C2H5J 155,97 -118 72 1,929
Bromoform CHBr3 252,75 9 119 2,890
Jodoform CHJ3 393,73 119 - 4,1

In Wasser sind Halogenalkane schwerlöslich, zum Teil unlöslich. Aus wäßrigen Lösungen scheiden sie sich daher in getrennter Schicht ab. Je nach ihrer Dichte gegenüber Wasser bilden sie dabei die untere oder obere Flüssigkeitsschicht. Für organische Stoffe dagegen sind Halogenalkane ausgezeichnete Lösungsmittel.

In konz. H2SO4 sind Halogenalkane unlöslich und beständig. Man kann deswegen aus diesen Lösungen andere Verbindungen, die mit H2SO4 reagieren, abtrennen, z. B. Alkohole oder Alkene.